Du hast also einen frischen Server mit Ubuntu 24.04 (Noble Numbat) und möchtest Docker installieren? Super Entscheidung!
Vielleicht hast du schon von Docker gehört, bist dir aber unsicher, was es genau ist. Stell dir Docker wie magische Versandcontainer für Software vor. Statt eine App mühsam auf deinem Server einzurichten (und dich mit Abhängigkeiten herumzuschlagen), packst du sie einfach in einen „Container“. Dieser Container läuft dann überall gleich – auf deinem Laptop, auf einem Testserver und eben auf deinem Lunexor-Server.
In diesem Guide nehmen wir dich an die Hand. Wir gehen jeden Schritt gemeinsam durch, um Docker auf Ubuntu 24.04 zu installieren. Keine Sorge, du brauchst kein Vorwissen. Lass uns loslegen!
Was du brauchst (Voraussetzungen)
Bevor wir starten, brauchen wir nur zwei Dinge. Aber keine Panik, das hast du wahrscheinlich schon alles:
- Einen Server mit Ubuntu 24.04: Dieser Guide ist speziell für die neueste Ubuntu-Version „Noble Numbat“ geschrieben.
- Zugang mit
sudo-Rechten: Du musst Befehle als „Super-User“ (Administrator) ausführen können. Dassudovor den Befehlen gibt dir diese Rechte für einen Moment.
Das war’s schon! Wenn du das hast, bist du bereit für die Installation.
Die Installation: Schritt für Schritt
Wir installieren Docker nicht einfach mit apt install docker (falls du das schon mal gesehen hast). Warum? Weil die Version in den Standard-Ubuntu-Quellen oft veraltet ist. Wir holen uns die Software lieber direkt von den Docker-Entwicklern. Das stellt sicher, dass wir die neueste, sicherste Version bekommen.
Schritt 1: Dein System vorbereiten (Update)
Als Erstes sagen wir unserem Server, er soll mal nachsehen, ob alle seine Software-Listen aktuell sind. Das ist wie das Überprüfen der Speisekarte, bevor man bestellt.
Gib dazu diesen Befehl in dein Terminal ein:
sudo apt update
Schritt 2: Notwendige Helfer installieren
Jetzt installieren wir ein paar kleine Hilfsprogramme. Diese erlauben es unserem Paketmanager (apt), Pakete über eine sichere HTTPS-Verbindung herunterzuladen und die „digitalen Unterschriften“ (GPG-Keys) zu verwalten.
sudo apt install ca-certificates curl gnupg
ca-certificates&curl: Erlauben sichere Downloads.gnupg: Wird für die Überprüfung der Paketsicherheit (Schritt 3) benötigt.
Schritt 3: Den offiziellen Docker GPG-Schlüssel hinzufügen
Dieser Schritt ist wichtig für die Sicherheit. Wir laden den offiziellen „Schlüssel“ von Docker herunter. Damit kann unser System in Zukunft prüfen, ob die Docker-Software, die wir installieren, auch wirklich echt ist und nicht manipuliert wurde.
Zuerst erstellen wir einen Ordner für die Schlüssel:
sudo install -m 0755 -d /etc/apt/keyrings
Dann laden wir den Schlüssel herunter und speichern ihn im richtigen Format in diesem Ordner:
curl -fsSL https://download.docker.com/linux/ubuntu/gpg | sudo gpg --dearmor -o /etc/apt/keyrings/docker.gpg
sudo chmod a+r /etc/apt/keyrings/docker.gpg
Schritt 4: Das Docker-Repository hinzufügen
Jetzt, wo unser System dem Docker-Team „vertraut“, müssen wir ihm noch sagen, wo es die Software-Pakete finden kann. Wir fügen die offizielle Docker-Paketquelle (das „Repository“) zu unserer Liste hinzu.
Dieser Befehl sieht kompliziert aus, aber er schreibt im Grunde nur eine einzige Zeile Text in eine neue Konfigurationsdatei:
echo \
"deb [arch=$(dpkg --print-architecture) signed-by=/etc/apt/keyrings/docker.gpg] https://download.docker.com/linux/ubuntu \
$(. /etc/os-release && echo "$VERSION_CODENAME") stable" | \
sudo tee /etc/apt/sources.list.d/docker.list > /dev/null
Schritt 5: Docker Engine installieren
Fast geschafft! Wir haben die Speisekarte aktualisiert (Schritt 1) und die Adresse des neuen Restaurants (Docker, Schritt 4) hinzugefügt. Jetzt müssen wir die Speisekarte von Docker holen:
sudo apt update
Du wirst sehen, dass dein System jetzt auch die Docker-Server kontaktiert. Perfekt!
Und jetzt kommt der große Moment: die eigentliche Installation der Docker Engine (das ist das Hauptprogramm), des Command-Line-Tools (cli) und containerd (eine wichtige Komponente).
sudo apt install docker-ce docker-ce-cli containerd.io docker-buildx-plugin docker-compose-plugin
Dein System wird dich fragen: „Möchtest du wirklich… [Y/n]“. Drücke einfach Y (oder J auf einem deutschen System) und Enter.
Testlauf: Läuft Docker?
Die Installation ist durch! Aber funktioniert es auch? Lass es uns testen. Der einfachste Weg ist, Docker zu bitten, einen „hello-world“ Container zu starten.
Gib diesen Befehl ein:
sudo docker run hello-world
Wenn alles geklappt hat, siehst du eine Ausgabe, die etwa so aussieht:
Unable to find image 'hello-world:latest' locally
latest: Pulling from library/hello-world
[...]
Digest: sha256:[...]
Status: Downloaded newer image for hello-world:latest
Hello from Docker!
This message shows that your installation appears to be working correctly.
[...]
Herzlichen Glückwunsch! Docker ist erfolgreich auf deinem Ubuntu 24.04 Server installiert.
Bonus-Tipp: Docker ohne sudo ausführen
Dir ist vielleicht aufgefallen, dass wir immer sudo vor den docker Befehl schreiben mussten. Das kann auf Dauer nervig sein.
Aus Sicherheitsgründen dürfen standardmäßig nur „Root“ (der Admin) und Mitglieder der docker-Gruppe Docker steuern. Wir können unseren normalen Benutzer einfach zu dieser Gruppe hinzufügen.
sudo usermod -aG docker $USER
usermod: Befehl zum Ändern von Benutzereinstellungen.-aG docker: Füge den Benutzer zur Gruppe (G)dockerhinzu, aber behalte (a– append) alle anderen Gruppen bei.$USER: Das ist eine Variable für deinen aktuellen Benutzernamen.
WICHTIG: Damit diese Änderung wirksam wird, musst du dich komplett vom Server ab- und wieder anmelden.
Nach dem erneuten Anmelden kannst du testen, ob es geklappt hat, indem du den Befehl von vorhin ohne sudo eingibst:
docker run hello-world
Wenn dieselbe „Hello from Docker!“-Nachricht erscheint, hast du es geschafft!
Fazit
Das war’s! Du hast Docker erfolgreich auf einem brandneuen Ubuntu 24.04 Server installiert und sogar dafür gesorgt, dass du es bequem ohne sudo nutzen kannst.
Von hier aus steht dir die Welt der Container offen. Der nächste logische Schritt ist oft, sich mit Docker Compose zu beschäftigen, einem Tool, mit dem du noch einfacher komplexe Anwendungen mit mehreren Containern (z.B. eine Webseite mit einer Datenbank) definieren und starten kannst. Aber keine Sorge, das haben wir auch für dich gecovert.
Fragen? Ab in die Kommentare!
Hast du Fragen zur Installation? Ist bei dir ein Fehler aufgetreten oder möchtest du uns zeigen, was du als Erstes mit Docker baust?
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